Manchmal muss du die drei Punkte einfach akzeptieren, egal wie sie entstehen. Die Limmatstädter haben vor gut 1700 Zuschauerinnen und Zuschauern nicht gerade einen Sahnetag eingezogen. Sie ballern ganze 47-mal auf den Kasten von Odense und treffen dabei «nur» vier Mal. Aber bis der Drops gelutscht ist braucht es eine konzentrierte Leistung bis in die letzten Minuten. Denn der dänische Meister erweist sich als ekliger Gegner, der dem eigenen Anhang eine bestmögliche Unterhaltung gegen den amtierenden CHL-Champ bieten möchte - mit Erfolg.
Knorrziger Start
Das Trainertrio auf der Bank ist nicht gerade «amused» nach den ersten 20 Minuten. Auf der Anzeigetafel steht bei den Löwen sowie Bulldoggen jeweils eine 0. Zu wenig Zug aufs Tor, fehlende Kaltschnäuzigkeit und Fehler im Aufbauspiel machen ihnen das Leben schwer. Dinge, die man abschalten könnte und was die ZSC Lions generell sicherlich besser können. Es braucht einmal mehr einen treffsicheren Sven Andrighetto, um Marco Bayer ein erstes Lächeln an diesem Abend zu entlocken. Doch dieses vergeht dem Headcoach nur 44 Sekunden später bereits wieder. Odense findet durch Joakim Thelin sofort eine Antwort und lässt die Heimfans jubeln. Kopfschütteln beim Zett, das sollte nicht so einfach passieren. Gut, dass Derek Grant nur vier Zeigerumdrehungen später den Löwen wieder in Front schiesst. Ein Tor der einfacheren Sorte für den Kanadier, der auf dem zweiten Pfosten nur noch einschieben muss.
Den Champion ärgern
Mit viel Energy kommen die Hausherren aus den Katakomben und wollen sogleich wieder Feuer ins Spiel bringen. Die Gemüter sind erhitzt und es häufen sich Reibereien auf dem Eis sowie der ein oder andere wenig nette Spruch von Bank zu Bank. Kukan, Baechler und Frödén gehen dabei als Aggressivleader voran. Und als Thelin eine Viertelstunde vor dem möglichen Ende für die Bulldoggs ausgleicht, bebt die Halle! Der wortwörtliche «underDOG» aus Dänemark ärgert den grossen ZSC! Sie könnten sogar nach einem Kukan-Shlashing durch einen Penalty in Führung gehen... doch Zumbühl hält dicht! So braucht es die Tor-Premiere von Thierry Bader im Dress der Zürcher. Der SCB-Neuzugang trifft zum 3:2 und beruhigt damit die Gemüter auf der ZSC-Bank. Schlussendlich sorgt Balcers mit seinem Emptynetter für klare Verhältnisse und sichert den ZSC Lions einen einkalkulierten Dreier in Dänemark. Odense 2, Zürich 4.
(Marko Filipovic, Odense)