Dass die ZSC Lions auch Gala können, ist ja voll vergessen gegangen. Der Auftritt am Dienstagabend gegen die SCRJ Lakers war aller erste Sahne oder besser gesagt, zum Zungeschnalzen. Es ist von A bis Z ein tadelloser Auftritt der Hausherren, der die Fans reihenweise von den Sitzen reisst. Nach dem Derbysieg am Samstag, ist der Dreier gegen die Lakers erneut Balsam für die Seele. Nun heisst es, diesen Drive mitzunehmen in das kommende Wochenende. Dort warten die starken Tigers und die angezählten Berner. Damit es mit dem Hochklettern in der Tabelle ebenfalls klappt, müssen weitere Punkte her.
Wie verwandelt
DIe Lakers taumelten schon vor dieser Partie. Die Mannschaft vom oberen Zürichsee hatte zuvor drei Spiele in Serie verloren und laut Sandro Zangger ein wenig den Drive verloren. Heute aber haben sie nicht nur diesen Drive ein weiteres Mal vermissen lassen, sondern gleich ganz den Spielbetrieb eingestellt - zumindest auf der Anzeigetafel. Die Fans im Stadion, vor dem Fernseher oder die kurz ihr Push-Nachrichten abchecken, staunen nicht schlecht. 7:0 steht es nach 60 Minuten! Ein kleines Statement, ein eleganter Gala-Auftritt und allem voran ein wichtiger Dreier für die ZSC Lions. Heute Abend hat viel gepasst bei der Mannschaft von Marco Bayer. Bereits nach dem Sieg in Kloten stellt sich das Team hinter seinen Trainerstaff und fordert auch von sich selbst, mehr auf dem Eis. Davon ist von der ersten bis zur letzten Minute viel zu spüren gewesen. Das Team glänzte am heutigen Abend mit erneut hohem Forechecking, absoluter Hoheit in der Mittelzone und und kompromissloser Defensivarbeit. Hinzu kommt, das Simon Hrubec seinen Kasten sauber hält und für einen Shutout sorgt.
Die Torflut
Als erster Torschütze wird Yannick Weber gefeiert. Der Verteidiger erzielt in der 7. Minute seinen vierten Saisontreffer und lanciert dabei das Schützenfest gleich selbst. Von hinter dem Tor gelingt ihm der freche Treffer zum 1:0. Es ist noch keine Viertelstunde gespielt, da erhöht Chris Baltisberger im Slot mit einem Ablenker auf 2:0. Das Tor passiert in Überzahl, während Malte Strömwall aus der Kühlbox zuschauen darf. Nach der Pause folgen dann die besten zehn Minuten der Zürcher Lions. Pontus Aberg und Willy Riedi sorgen innert 110 Sekunden für die Entscheidung. Der Jubel ist gross und die Erlösung bei den Fans gross. Endlich läuft es Mal wieder für den Zett! Das Glück muss man sich manchmal eben erarbeiten, kommentiert Jesper Frödén im Anschluss an die Partie. Der Schwede glänzt an diesem Abend ebenfalls mit zwei Punkten. Seine Vorlage auf Denis Malgin ist Millimeter genau, während der Abschluss des Topscorers nicht von schlechten Eltern ist. Er nimmt die halbhohe Scheibe direkt ab am zweiten Pfosten und vernascht Melvin Nyffeler. Die Lions haben aber noch lange nicht genug. Alessandro Segafredo trifft herrlich nach Vorarbeiten von Nicolas Baechler zum 6:0 - gespielt sind knapp 39. Minuten. Während die Rappi-Fans weiter viel Lärm machen, bedankt sich der Limmatblock mit ironischem Gesang für den Besuch des SCRJ. Den Schlusspunkt in einer atemberaubenden Partie setzt Sven Andrighetto. Der letztjährige MVP gelingt sein zweiter Treffer im laufenden Wettbewerb. Seit Saisonspiel zwei in Ajoie war er nicht mehr erfolgreich. Sein Jubel hält sich daher, so ehrgeizig wie er ist, eher in Grenzen. Hoffen wir Mal, dass der Knoten nun auch bei ihm geplatzt ist. Alles in allem, ein gelungener Abend im Löwenkäfig.
(Marko Filipovic)
























