Diese Niederlage fühlt sich ein wenig unnötig an. Die ZSC Lions starten trotz Rückstand sehr solide in die Partie und wirken im Gegensatz zu den Spielen zuvor, verspielter, frischer und mutiger. Sie stehen merkbar höher und setzen zu einem früheren Forechecking an. Es scheint, als sei das ein probates Mittel für den ZSC-Erfolg. Besonders im ersten Abschnitt sprechen fast alle Statistiken für den Zett und sie erspielen sich ein klares Chancenplus gegenüber den Gästen aus Fribourg. Auch das 1:1 kurz vor der Pause durch Willy Riedi wirkt wie einer Erlösung und man hofft, dass die Lions den Schwung im weiteren Verlauf der Partie mitnehmen können. Doch es kommt, wie schon sieben Mal zuvor, anders...
Guter Start, schlechter Lohn
Ab Sekunde eins scheinen die Limmatstädter die sieben Niederlagen in Serie nicht zu spüren. Es ist ein munterer Auftritt vor über 11'600 Zuschauerinnen und Zuschauer und es spielt zu Beginn praktisch nur ein Team. Ein wenig Pech im Abschluss, aber das wird schon kommen, denken sich die ZSC-Fans. Was kommt, ist jedoch eine prompte Retourkutsche in Minute 8. Lucas Wallmark bringt seine Farben gegen den alten Arbeitgeber in Front. Für den Assist sorgt Topscorer Marcus Sörensen. Wie bitter! Wieder vieles richtig gemacht, wieder einem Rückstand hinterherrennen. Macht nichts, denn da ist ja Willy Riedi! Der Publikumsliebling und Sturmhüne gleicht nach 19. Minuten aus. Zuvor versucht sich Kukan im Abschluss, Fribourg kann die Scheibe nicht genügend klären und Riedi zieht von mittlerer Distanz ab. Wumms! Drin das Ding! Der verdiente Lohn für einen guten ersten Abschnitt.
Alte Muster
Spätestens ab Spielmitte fällt die Euphorie ab. Der ZSC-Motor stockt und nimmt sich mit einer Strafe selbst den Wind aus den Flügeln. Fribourg wirkt zunehmend aggressiver und unbequemer. Der Zett hat mühe, die kleinen Spielchen der Gäste mitzuspielen oder besser noch in positive Energie umzumünzen. Und so verstreichen Minuten und Minuten, ohne das die Hausherren dem Sieg nahe kommen. Fribourg hingegen wirkt gefährlicher und ärgert sich besonders am starken Simon Hrubec. Dieser ist wie Gegenüber Reto Berra eine Macht am heutigen Tage. Bader und Sigrist haben in der letzten Minute gar eine Doppelchance um verpasstes wiedergutzumachen. Denkste, Berra hält. Und so geht es in die Overtime, wo der ZSC auf gut Deutsch gesagt «kein Sack gseht»... Fribourg gewinnt die Bullys, Fribourg behauptet die Scheibe. Und siehe da, Kapla trifft und sorgt für die Entscheidung. Die ZSC Lions verlieren mit 1:2 nach Verlängerung und somit das achte Mal in Folge. Oder um den Ausgang des Spiels mit dem Jugendwort 2025 zu beschreiben: «Das Crazy.» Das Wort kann immer dann eingesetzt werden, wenn keine passendere Antwort einfällt, die Lust an einer ausführlicheren Antwort fehlt oder man einfach nur höflich bleiben will.
PS: Morgen ist Derby in Kloten und der Zett bereit für einen Sieg. See you there.
(Marko Filipovic)























