Die Davos Ladies, seit dieser Saison unter der Leitung des ehemaligen Nati-Duos Evelina Raselli und Livia Altmann – sie spielte fünf Jahre für die Löwinnen – hatten ihre beste Phase im Oktober: Innert 18 Tagen reihten sie sechs Siege in Folge aneinander und stiegen in der Tabelle Rang für Rang auf. Einen dieser Siege erreichten die Bündnerinnen vor Monatsfrist auch in Zürich. Beim 2:3 gelangen den Zürcherinnen zwar zwei Powerplay-Tore, sie kassierten einen der drei Davoser Treffer allerdings in Überzahl. Es war ein Spiel, das auf beide Seiten hätte kippen können, doch für Headcoach Angela Taylor waren die zur Niederlage führenden Mängel schnell gefunden: «Wir haben nie unser Spiel gespielt, liessen viel zu viele Turnovers zu und kassierten auch zu viele Strafen.» Diese Mängel sind zwar (noch) nicht alle behoben, doch das Spiel der Zürcherinnen ist strukturierter geworden. Folgen sie dem Gameplan, können sie Spiele gegen jeden Gegner offenhalten.
Auch die zweite Partie vier Tage später im Bündnerland ging mit einem Tor Unterschied verloren. Es war erneut ein Spiel, in dem die Zürcherinnen fehlendes Abschlussglück beklagten. Womit wir beim nach wie vor grössten Problem der Zürcherinnen wären: der Chancenauswertung. Die Zürcherinnen brauchen einfach (viel) zu viele Chancen für ein einziges Tor. Seit dem letzten Aufeinandertreffen schossen die ZSC Lions Frauen vier Treffer in vier Spielen und holten dabei vier Punkte (zwei Overtime-Siege). Davos hingegen skorte 12mal in vier Spielen und holte ebenfalls vier Punkte. Der Ausländerinnen-Anteil aus diesen vier Partien ist unterschiedlich: Bei den Zürcherinnen beträgt er 33 Prozent (ein Tor), bei den Bündnerinnen 75 Prozent (neun Tore).
Nichtsdestotrotz: Die ZSC Lions Frauen haben das Potential, das Glück auf ihre Seite zu zwingen. Ein einziger Treffer könnte bereits den berühmten Ketchup-Effekt auslösen und zusätzlich das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten wieder ansteigen lassen.

















