Es macht fast den Anschein, als hätten die ZSC Lions aus der Vergangenheit gelernt. Du kannst in der Ajoie keine Sekunde nachlassen, wenn du unbeschadet das Jura wieder verlassen willst. Es braucht schlussendlich eine tadelloste Leistung, um in dieser kleinen Festung zu bestehen. Denn schon in den Startsekunden stockt den ZSC Lions kurz der Atem. Ajoie kommt wie die Feuerwehr und sucht den Abschluss aus allen Lagen – Hrubec ist jedoch zur Stelle. Es braucht ein wenig Anlaufzeit, um dem Spiel den Stempel aufzudrücken. Dann aber sind die Lions eiskalt und machen den Jurassiern je länger, das Leben schwerer.
Trio der Vergangenheit
Wir springen ganz kurz zurück zum ersten Shift von Denis Malgin und Sven Andrighetto. Denn heute kehrt ein altbekannter zurück in die Linie des kongenialen Trios: Denis Hollenstein. Nach (viel zu) langer Verletzungspause ist der ehemalige Schweizer Internationale zurück auf Schweizer Eis. Was ein herrlicher Anblick, dieses Trio wieder gemeinsam auf dem Eis zu sehen. «Holle’s» beiden Linienpartner sorgen dann sogleich für den Unterschied in dieser Partie. Nach neun Minuten bringt «Malx» den Zett in Führung und kurz nach Wiederbeginn im zweiten Abschnitt erhöht Andrighetto auf 2:0. Der zweite ZSC-Treffer des Abends ist dann auch der Startschuss in ein fulminantes Mitteldrittel, in dem die Zürcher ihre Hausaufgaben hervorragend lösen. Rudolfs Balcers avanciert mit seinem Doppelpack zum Matchwinner. Zuerst verwandelt er seinen Penalty souverän und später tunnelt er Damiano Ciaccio beim 4:0 – was ein Play zusammen mit Derek Grant.
Nicht kampflos
Obwohl die Hypothek gross ist für Ajoie, stecken sie die Köpfe nicht in den «Sand». Auch im letzten Abschnitte lassen sie unabhängig vom Spielstand die Lions wissen, dass Gegenwehr vorhanden ist. So kriegt Derek Grant ausnahmsweise Mal eine Runde Boxen geschenkt und auch sonst kommt an der Bande eher die raue Seite der Jurassier zum Vorschau. Ob es etwas am Spielausgang ändert? Nein. Höchstens ein, zwei blaue Flecken mehr steigen in den ZSC Lions-Bus. Aber der Dreier fährt mit nach Zürich. Und das dank einer reifen und überwiegend abgebrühten Leistung von der Mannschaft von Marco Bayer.
(Marko Filipovic, Ajoie)
