Sarina, Du machst eine Ausbildung als kaufmännische Angestellte – wie bist Du auf der Geschäftsstelle gestartet?
Am Anfang war alles ziemlich neu. Ich habe vorher noch nie gearbeitet, bin immer nur in die Schule gegangen. Es musste sich alles etwas einpendeln – auch mit dem Training. Mein Einstieg ins Berufsleben hat aber gut geklappt. Angefangen habe ich im Ticketing. Da gab es wiederkehrende Aufgaben für mich, das hat geholfen.
Du besuchst verschiedene Abteilungen. In welcher bist Du aktuell und wie gefällt sie Dir?
Zurzeit unterstütze ich die Eventabteilung. Es gibt dort zwei Bereiche: Operation und Sales. Den Sales-Bereich werde ich später noch besuchen. Die Operation-Abteilung gefällt mir sehr gut. Man arbeitet bei verschiedensten Veranstaltungen mit, kann viel planen und organisieren und man hat viel Kontakt zu externen Personen und Kunden. Ich organisiere sehr gerne und bringe gerne meine Kreativität ein – das passt gut zusammen.
Was sind Deine konkreten Aufgaben?
Momentan übernehme ich Teile der internen Planung, die vor einem Heimspiel der ersten Mannschaft gemacht werden müssen. Ich konnte schon einen guten Einblick gewinnen, wie viel Aufwand und Ressourcen ein Profispiel benötigt. Das ist beeindruckend. Weiter darf ich auch immer wieder Aufgaben von meinen Kollegen übernehmen. Ich stehe dann mit Kunden im Austausch, um Details für ihre Events zu klären und die Planung zu finalisieren. Bald sollte ich auch kleinere Projekte selbst übernehmen können.
Nach der Eventabteilung folgen für Sarina Ochsner in ihrer zweijährigen praktischen Ausbildung weitere Stationen auf der Geschäftsstelle der ZSC Lions AG: Zuerst geht’s für ein halbes Jahr ins Marketing, danach ins HR und am Ende erhält sie einen Einblick in die Geschäftsleitung, in die Finanzabteilung und den Nachwuchsbereich.
Du bist selbst Spielerin der ZSC Lions. Wie wichtig ist Dir eine Ausbildung, in der Du auch genügend Zeit für den Sport bekommst?
Der Sport bestimmt einen grossen Teil meines Lebens. Es ist enorm wichtig, dass ich neben dem Leistungssport eine Ausbildung machen kann. Im Sport gibt es keine Garantie, dass es mit der Profikarriere klappt. Als Frau kann ich heute nicht vom Eishockey leben, daher brauche ich eine gute Ausbildung. Die Lions-Organisation bietet hier tolle Voraussetzungen. Dank meinem 70-Prozent-Pensum habe ich genug Zeit fürs Training.
Du trainierst mehr als vier Mal die Woche – wie bekommst Du das mit der Regeneration in den Griff?
Das passt ganz gut. Mittlerweile haben wir bessere Trainingszeiten und eine eigene Garderobe respektive Homebase in der Swiss Life Arena. Somit ist der Trainings- und der Arbeitsort derselbe. Das hilft sehr. Früher trainierten wir immer sehr spät, das war viel anstrengender. Zudem hilft mir mein geregelter Tagesablauf: morgens aufstehen, an den Arbeitstagen Training oder Arbeit, dann wieder Training. Ich habe mittwochs frei zur Erholung, deshalb passt alles gut mit der Regeneration.
Wie erlebst Du die Unterstützung durch die Organisation und Deine Vorgesetzten im Alltag?
Sehr positiv. Sie unterstützen mich, wo sie können. Meine Arbeitszeiten sind flexibel, wenn sich meine Trainingszeiten verschieben. Auch für die Schule bekomme ich Zeit, wenn ich es rechtzeitig kommuniziere. Das hilft mir sehr bei der Ausbildung. Es ist nicht selbstverständlich, eine so flexible und verständnisvolle Arbeitgeberin wie die Lions-Organisation zu haben. Das schätze ich enorm.
Sarina Ochsner ist ambitioniert und hat klare Ziele. Sie bringt Arbeit und Leistungssport gut unter einen Hut, «weil mein Leben zurzeit sehr strukturiert ist». Für Ochsner ist es die erste Saison, die sie von Beginn an in der höchsten Liga bestreitet. Die 18-Jährige entwickelt sich Schritt für Schritt weiter und hat sich als Center ihren festen Platz im Lineup erkämpft.
Was sind Deine beruflichen, aber auch sportlichen Ziele?
Beruflich möchte ich meine Ausbildung gut abschliessen. Danach würde ich gerne noch ein paar Jahre hier in der Lions-Organisation arbeiten. Sportlich ist mein grosses Ziel, 2030 an den Olympischen Spielen dabei zu sein. Und irgendwann möchte ich im Ausland spielen – mein Traum wäre die PWHL, zum Beispiel in New York oder Boston. Kurzfristig möchte ich in der Schweiz Meisterin werden.
Was würdest Du jungen Sportlerinnen raten, die sich auch für diesen Weg entscheiden möchten?
Verfolgt eure Ziele konsequent! Es gibt Zeiten, in denen man beissen muss, besonders wenn man jung ist und hochhinaus will. Es wird immer Höhen und Tiefen geben. Aber wenn man seine Leidenschaft lebt und die Freude behält, kann man alles erreichen. Ich würde mein Leben genau gleich wieder leben.

















