Die Bildergalerie spricht Bände! Es sind 330 Sekunden gespielt, da schäumt es innerlich bei Headcoach Marco Bayer. Zähneknirschend nimmt er ein Timeout. Seine Lions liegen nämlich nach gerade Mal fünfeinhalb Minuten bereits mit 0:2 zurück. «Wake up Guys!» Er nimmt seine Mannen zusammen und lässt sie kurz durchatmen. Alles neu Kalibrieren und justieren. Dann wird Tacheles geredet von den Coaches und die Löwen dürfen zurück an die Arbeit. Siehe da, die kurze Brandrede wirkt. Die Zürcher werden fortan besser und fangen sich vom Fehl- und Kaltstart gegen die Mutzen. Es folgt grosses Kino und Zürich hält einmal mehr, was es verspricht: welcome to hollywood!
Blitz-Comeback
Es braucht im ersten Abschnitt nur 33 Sekunden, um dem Trainer ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Der Pausentee kann doch noch «entspannter» geschlürft werden. Denn in der 20. Minute schlägt es gleich doppelt ein bei SCB-Goalie Reideborn. Chris Baltisberger und Yannick Weber egalisieren noch vor der Pause - pure Erleichterung. Besonders der erste Treffer von «Balti» schlägt voll ein und erinnert ein wenig an seinen OT-Winner gegen Biel (Playoffs 2022, Viertelfinal im Hallenstadion). Er kurvt in die Zone, peilt den rechten oberen Winkel an und schlenzt die Scheibe unhaltbar in die Maschen. Tja, Chris kann eben auch schöne Tore. Der 2:2-Ausgleich ist dann auch der Startschuss in der Malgin-Show des heutigen Abends. Er legt quer und Weber sowie Balcers stochern vor dem Kasten herum. Das Tor erzielt Yannick Weber, nicht wie angezeigt Rudolfs Balcers. Aber macht nichts, Hauptsache die Scheibe ist im Tor.
Hey Malx, give me five!
Der Mittelabschnitt ist keine fünf Minuten alt, da rappelt es wieder in der Kiste. Malgin legt auf, Balcers versenkt. Zur Halbzeit punktet Malgin munter weiter. Querpass auf Lehtonen, der haut aus der Distanz drauf und schwups liegt die Scheibe erneut im SCB-Tor. Mikko Lehtonen wird für einen guten und mutigen Abschluss mit dem 4:2 belohnt. Aber die Zürcher haben noch lange nicht genug. Die Hauptstädter taumeln und der Zett boxt einfach weiter. Es folgen noch Tore von Frödén, Hollenstein und erneut Rudolfs Balcers. Bei zwei der letzten drei Treffer hat «Malx» wieder seinen Stock im Spiel. High Five für den Topscorer! Der Maestro orchestriert, die Löwen spielen die Musik. Und das alles begleitet von einer vorzüglichen Atmosphäre in der Swiss Life Arena. Der Limmatblock goutiert die Leistung und peitscht den ZSC vorbildlich an. Am Ende feiern die Limmatstädter einen ungefährdeten 7:3-Sieg über das sonst schon kriselnde Bern. Während die Zürcher den Fokus auf Lausanne werfen, müssen die Mutzen erneut über die Bücher. Ende gut, alles gut. Zumindest aus ZSC-Sicht.
(Marko Filipovic)