Fünf Minuten vor dem regulären Ende kracht es auf der ZSC-Bank. Dean Kukan ist stinksauer! Der Versuch seinen Stock an der Bande zu zermürben scheitert, was ihm wohl gut 300 Franken einspart. Der ZSC-Verteidiger kriegt hässlich einen ab am Unterkörper und regt sich au, dass dafür von den Unparteiischen nichts geahndet wird. Der Frust ist verständlich, denn gut zehn Minuten zuvor darf sich der Gast aus dem Welschland über eine doppelte Überzahl freuen. Besonders die Strafe gegen Baechler ist sehr kleinlich gepfiffen. Den Gegentreffer können sie dann bei fünf-gegen-vier nicht verhindern und so wird die Partie durch diesen Ausgleich (45‘) neu lanciert. Und Kukans Frust bleibt, denn die Nummer 46 scheitert selbst am Pfosten noch im ersten Abschnitt. Seine Kollegen machen es während der Partie vor dem Kasten ebenfalls nicht besser, obwohl sie die Partie mehrheitlich dominieren. Und statt einem Vollerfolg, gibt es an diesem Sonntagabend gar eine Niederlage im Nachsitzen. Die Kinder ziehen deshalb nach der Schlusssirene eher einen «Lätsch», statt grinsend heute Abend zu Bett zu gehen.
Knallstart
Da ist er, der Offensivhüne. Derek Grant meldet sich am heutigen Lion Kids-Day eindrücklich auf dem Scoresheet zurück. In einem wahren Startfurioso vernascht der Abwehr und LHC-Goalie Connor Hughes mit einem herrlichen Move und versorgt die Scheibe flach im Gästetor. Es ist das 1:0 nach nur 113 Sekunden und die vielen Kinder im Stadion versprechen sich dadurch vielleicht ein Torfestival - sie werden eines besseren belehrt. Denn es gelingt nichts mehr bezüglich Torausbeute bei den Limmatstädtern. Was Mut macht, ist die überschaubare Durchschlagskraft der Gäste. Lausanne hat kaum Zugriff auf die Partie und noch weniger Grosschancen zu bieten. Als Kukan den Pfosten trifft in Minute sieben geht ein Raunen durch das Stadion. Damit die Kinder das taktische Geplänkel nicht zu langweilig wird, nimmt sich Andy Andreoff LHC-Vouardoux und praktisch die ganze Gästebank zur Brust. Scheint als hätten die Akteure ein kleines Problem miteinander. Dem Publikum gefällt's und sie quittieren die Andreoff-Aktion mit tosendem Applaus.
Zumbi-Party bleibt aus
Statt das die ZSC Lions ihre Chancen nutzt in die Partie entscheidet, kassieren sie eben diesen Ausgleich im letzten Abschnitt. Das Mitteldrittel bleibt torlos und muss auch nicht weiter besprochen werden. Ein Mann der aber seinen grossartigen Job erledigt, ist Geburtstagskind Robin Zumbühl. Schade, dass das Unterzahltor passiert. Denn Justin Sigrist meint in der zweiten Pause noch: «Gopf jetzt müssen wir die Null für Zumbi halten.» Obwohl es in die Overtime geht, avanciert Robin Zumbühl zum Held des Tages. Er pariert einige Hochkaräter von Lausanne mirakulös. Allem voran in der besagten Verlängerung. Die Zürcher müssen nach einem Gerangel zwischen Andrighetto und Niku, welches einstimmig an den Zehner geht, mit einem Mann weniger die Verlängerung überstehen. Robin Zumbühl packt dabei einen Doppel-Save der Extraklasse aus und bewahrt seine Leute so vor einer Niederlage. Später muss er sich im Penaltyschiessen leider zwei Lausanne beugen, während für die Lions nur Pontus Aberg trifft. Der Extrapunkt geht mit nach Lausanne.
(Marko Filipovic)




















