Es läuft die 27. Minute im Spiel zwischen den ZSC Lions und dem HC Lugano. Hollenstein blockt einen Schussversuch von Dahlström vor der blauen Linie. Sofort schaltet das kongeniale Trio Andrighetto-Malgin-Hollenstein um. «Ghetto» lanciert sofort den gut postierten «Malx», dieser beweist ein Auge wie kaum ein anderer und setzt den heranbrausenden Teamkollegen «Holle» in Szene. Die Arena steht still, Hollenstein allein vor van Pottelberghe. Was nun? Wird die Nummer 91 der Lions etwa nervös vor diesem langersehnten Moment? Nie im Leben! Hollenstein guckt, schiebt den Puck «Five-Hole» zwischen den Beinen des Goalies hindurch und lässt die Swiss Life Arena explodieren. Er hat seinen Signature-Move immer noch drauf! 501 Tag ist es her, als er den Meisterpokal 2024 in die Höhe reckte und nun dieses Tor. Solche Geschichten schreibt nur der Sport. Gestern noch das Comeback in Ajoie, heute im siebten Himmel der Emotionen. Welcome back, Denis Hollenstein!
Gegenwind
10'664 Zuschauerinnen und Zuschauer lassen sich diesen Schmankerl gegen den HC Lugano nicht entgehen. Tatsächlich können sie von der Darbietung nicht enttäuscht sein, denn sie bekommen eine hochstehende und intensive Partie zu sehen. Genügend Härte, viele Offensivszenen und allem voran einen herausragenden Simon Hrubec gibt’s heute zu geniessen. Damit dieser Abend erfolgreich lanciert werden kann, gibt’s aber sogleich einen Weckruf der Extraklasse. 26 Sekunden sind gespielt, da jubeln die mitgereisten Luganesi-Fans. Doch Dario Simion hält den Stock dabei zu hoch und das Tor wird aberkannt. Und obwohl Lugano zwischenzeitlich auf einen Rückstand reagieren kann, bleibt es das höchste der Gefühle für die Bianconeri. Denn spätestens im dritten Drittel werden die Gäste regelrecht vom Zett überfahren.
Hübsch, hübscher, ZSC!
Den wundervollen Treffer von Denis Hollenstein haben wir bereits oben im Text seziert. Es ist bei weitem nicht das einzige Highlight gegen Lugano. Denn die ganz grosse Bühne gehört an diesem Abend Denis Malgin. Der Maestro orchestriert den Zett praktisch im Alleingang zum Sieg. Er legt die ersten drei Tore persönlich auf, pausiert beim vierten ZSC-Tor von Chris Baltisberger, um zwei Minuten später selbst zu Scoren. Mit ausgebreiteten Armen signalisiert er dem Limmatblock: für oi Züri! Und so ertönt um exakt 22:00 Uhr die Schlusssirene und der Sechseläutenmarsch. Die ZSC Lions zeigen einen Sahneabend, während Lugano zum Schluss (besonders in Persona Brendan Perlini) keine guten Manieren an den Tag legt. Züri foif, Lugano eis. Guet Nacht Züri!
(Marko Filipovic)