Die ZSC Lions sind zurück auf der Erfolgsspur. Ein schnörkelloser Derby-Triumph am vergangenen Dienstag beruhigte die Gemüter auf den Rängen der Swiss Life Arena. Nach zuvor vier Niederlagen in Serie, fand das Coaching Team um Marco Bayer & Co. ein Rezept für den Erfolg. Mit einer unheimlichen Gelassenheit und kühlen Köpfen bodigten die Zürcher den EHC Kloten mit 2:0. Zwar kein Spektakelsieg, aber ein sehr überzeugender. Überzeugung und Gradlinigkeit sind auch an diesem Wochenende gefragt. Mit dem SC Bern kommt ein Team, dass dem ZSC einige Punkte abluchste in der vergangenen Spielzeit. Die Lions konnten nur zwei Siege nach Penaltyschiessen und Verlängerung feiern. Acht von zwölf Punkten gingen an die Mutzen. Und dann folgt noch das Spitzenduell mit Lausanne HC. Als zweifacher Vize-Meister werden sie besonders motiviert sein gegen ihren Bezwinger. Im Frühling 2025 eroberten die Limmatstädter die Festung vaudoise aréna und wurden in fünf Spielen souverän Meister - auf fremdem Terrain.
Hauptstädter und Vize-Meister

Weiter geht's im Programm. Am Freitag gastiert der SCB mit Interimstrainer im Löwenkäfig und am Tag danach geht's für den ZSC in die triumphale Arena nach Lausanne.

Viel zu jubeln gibt es derzeit nicht beim SC Bern. Die Resultatkrise und der schwache Meisterschaftsstart haben Headcoach Jussi Tapola den Job gekostet.
Im Fokus: SC Bern
Es brodelt beim einstigen Ligakrösus SC Bern. Der Meister von 2016, 2017 und 2019 taumelt weiter in der Tabelle rum. Die Heimniederlage im Zähringer Derby gegen Fribourg-Gottéron (1:5) war die eine zu viel. Trainer Jussi Tapola muss seine Koffer packen und wird am Freitagabend gegen den ZSC vorerst von Interimscoach Patrick Schöb. Es «räblet» also einmal mehr in der Hauptstadt. Doch was für einen SCB können die Zürcher nun am Freitag in der Swiss Life Arena erwarten? Der Tabellenelfte (8 Punkte aus neun Spielen) muss nun schauen, dass es endlich wieder auf dem Eis «räblet». Vielleicht bewirkt der Trainerwechsel genau das. Und deshalb ist oberste Vorsicht bei den Lions geboten. Ein Wechsel an der Bande kann vieles verändern und schlafende Kräfte wieder wecken. Qualität ist nämlich im Berner Kader definitiv vorhanden. Bern braucht dringend Punkte, während die Lions den Sieg vom Dienstag bestätigen müssen!

Der zweifache Vize-Meister bleibt im Flow und die Euphorie ist weiterhin gross. Auch in dieser Saison macht Lausanne HC bisher eine gute Figur.
Im Fokus: Lausanne HC
Lausanne grüsst zumindest vorübergehend (Donnerstagabend) von der Tabellenspitze. Die Mannschaft von Headcoach Geoff Ward ist auch in dieser Spielzeit wieder (zusammen mit dem HCD) das Team der Stunde. 27 von möglichen 33 Punkten haben die Waadtländer bereits eingetütet, dass sind zehn mehr als der ZSC. Am Freitag müssen sie erst noch die Hürde in Zug meistern, ehe das Duell mit den ZSC Lions ansteht. Ein Z-Weekend sozusagen für den LHC. Mit Austin Czarnik haben sie den letztjährigen Topscorer der Liga verpflichtet. Und siehe da, Czarnik ist bereits wieder bester Scorer im Lande. Dazu kommen noch Caggiula und Rochette, die das Trio komplettieren. Lausanne wird aber auch ein wenig Kopfkino haben am Samstag. Denn auf ihrem Eis stemmten die Lions im Frühling noch den Meisterpokal in die Höhe. Zum zweiten Mal in Serie wurde ihnen das Objekt der Begierde von den Zürchern weggeschnappt. Viel Freude werden die Fans des LHC am ZSC-Besuch wohl nicht haben. Ein Sieg am Samstag könnte trotzdem ein wenig Balsam für die LHC-Seele sein.