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Ghetto ballert Lions zum Sieg

Ghetto ballert Lions zum Sieg

Rückstand. Führung. Ausgleich. Overtime-Sieg! Die ZSC Lions bieten dem zahlenden Publikum wieder mal beste Unterhaltung. Und Nerven kostet es ebenfalls. Der 3:2-Sieg gelingt erst im Nachsitzen.

«Du bisch nöd ganz Hundert» ist ein gängiger Begriff in der Schweizer Umgangssprache. Beim Fall von Patrick Geering hängen wir noch eine Null hintendran. Denn der Capitano absolvierte gegen Ambri-Piotta sein 999. Spiel für die ZSC Lions. Chapeau! Die grosse Kür sollte dann am Freitag in Bern stattfinden, da steht er zum 1000-mal im Löwendress auf dem Eis. Doch bis dahin stehen noch mindestens 60 Minuten gegen die Leventiner an. Für die Limmatstädter ist klar, heute muss ein Sieg her. Eine weitere Niederlage können und wollen sie nicht hinnehmen. Und fürs Auge sieht das Ganze auch ziemlich gut aus. Die Zürcher haben mehr Spielanteile und die besseren Chancen. Zum Beispiel als Rohrer und Gruber am Pfosten scheitern. Der Gast ist meist nur gefährlich, wenn er in Überzahl agieren darf – doch das Boxplay funktioniert bestens bis zur Spielmitte. Dann aber sind die Zürcher am Zug. Ebenfalls Powerplay, Chance, um dem Spiel den Stempel aufzudrücken. Aber wie auch Rohrer und Gruber, scheitert diesmal Justin Sigrist allein vor Torhüter Senn. Dieser packt den Save des Monats aus und lässt den ZSC-Anhang weiter verzweifeln. Wann gelingt der Befreiungsschlag?

Tief durchatmen

Der Befreiungsschlag muss mindestens eine Drittelspause auf sich warten lassen. Denn in der 40. Minute bringt Dominic Zwerger auf Vorarbeit von DiDomenico seine Farben in Front. Wohl eine kleine Revanche für das zuvor ruppige Recontre zwischen Andreoff und DiDomenco. Doch dieser Rücklage kommt nicht von Ungefähr. Ab Spielmitte übernimmt Ambri langsam, aber sicher, das Spieldiktat in die Hand und prüft Hrubec reihenweise. 30:16 Torschüsse lautet die Statistik zu Gunsten von Ambri nach zwei gespielten Dritteln. Es fehlt die Leichtigkeit. Es fühlt sich an wie ein «Knorz» und wenn die Zürcher zu Chancen kommen, bleiben sie am starken Senn oder der Torumrandung stehen. Wie bitter!

Andrighetto. Boom. Sieg!

Kommen wir nun zum wirklich interessanten Teil der Partie. Die Lions zünden in weniger als 200 Sekunden den Turbo und drehen das Ruder rum! Zuerst profitiert Andrighetto von einer kuriosen Weber-Vorarbeit zum 1:1-Ausgleich (49’). Die Scheibe prallt von hinter dem Tor ab, steht plötzlich vor der Kiste und passt Andrighetto perfekt auf die Kelle. Giles Senn ist bereits geschlagen. Danach heisst es «Showtime Riedi». Er erobert springende Scheibe vor dem HCAP-Verteidiger, zieht davon und macht sie in die linke untere Ecke (53’) – Emotionen pur! Aber die Gäste geben nicht auf. Kostner sorgt mit einem sehenswerter Treffer für den Ausgleich, gut zweieinhalb Minuten vor dem Ende. Das war leider mehr Begleitschutz als Abwehrarbeit, liebe ZSC-Abwehr. So müssen sie beiden Teams an diesem Dienstagabend Nachsitzen und die Entscheidung in der Verlängerung erzwingen. Und siehe da, acht Sekunden vor der Schlusssirene zimmert Andrighetto die Scheibe in die Maschen. In Überzahl, 4-gegen-3, legt Malgin quer und Ghetto haut voll drauf. Kopf aus der Schlinge gezogen und den Extrapunkt behalten.

(Marko Filipovic)

Fotos: Media Team ZSC Lions, Melanie Duchene

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