Seit dem Wiederaufstieg des EHC Kloten (2022) gab es nie mehr so viel Brisanz im Zürcher Hockey-Derby wie letzten Frühling. Der Playoff-Viertelfinal wurde zur Derbyserie und hatte einige knackige Momente für die Fans parat. Am Ende war bei Kloten die Luft raus und die Qualität der Zürcher zu gut. Die Serie endete mit 4:1 für den Zett. Nun aber fallen die Würfel neu. Den Lions fehlt offensichtlich das Spiel- und Wettbewerbsglück. Ausfälle in der Offensive und zu wenig Durchschlagskraft um das Punktekonto richtig aufpolieren zu können. So findet sich der ZSC nach neun Spieltagen auf Tabellenplatz 7 wieder, mit gerade Mal 14 von 27 möglichen Punkten. Vier Niederlagen in Serie machen es nicht einfacher für die Mannschaft von Marco Bayer. Es ist also doch ein wenig zusätzlicher Druck da, bevor das Derby am Dienstagabend um 19:45 angespielt wird.
Turbostürmer zurück
Am Sonntagmorgen gab es auf der Personalliste von Marco Bayer einen neuen, alten Namen: Vinzenz Rohrer. Der österreichische Shootingstar wird auch die kommende Saison bei den Löwen vollziehen und verlässt die Montreal Canadiens trotz überzeugendem Camp. In Kanada ist man sich sicher, dass er beim ZSC noch besser reifen kann. «Vini» nehmen die Lions natürlich mit Handkuss zurück. Gut möglich, dass er das fehlende Power-Element der letzten Spiele in der Offensive der Zürcher war. Zu hoffen ist, dass Jesper Frödén ebenfalls wieder gesund wird und mitmischen kann im Derby. Und wie so oft: Derbys haben ihre eigenen Gesetze. Qualität ist das eine, die Einstellung das andere. Die Lions müssen beides aufs Eis bringen - Come on Züri!
Ein Derby zum richtigen Zeitpunkt?

Die ZSC Lions haben am Dienstagabend eine heikle Aufgabe vor sich: das Derby gegen Kloten. Während der Zett die kleine Resultatkrise stoppen will, möchte der EHC Nutzniesser davon sein.

Vorerst für eine weitere Saison zurück bei den Lions: Vinzenz Rohrer! Jubelt er bereits am Dienstag wieder gegen Kloten?
Im Fokus: EHC Kloten
Mitte September erhalten die Klotener die Hiobsbotschaft um Goalie Ludovic Waeber: Schulterverletzung - out bis zum Jahresende. «Quo Vadis» in Sachen Torhüter beim EHC? Statt einen Nottransfer mit einem Importgoalie zu fixen, vertrauen sie in der Flughafenstadt nun Davide Fadani (24-jährig) und dem 20-jährigen Ewan Huet, Sohn von Goalielegende Cristobal Huet. Und siehe da, beide hexen den EHC Kloten mit je über 92%-Fangquote zu wichtigen Punkten. In der Offensive sorgt neu der Finne Petteri Puhakka für Musik. Mit sechs Toren und zwei Assists aus neun Spielen ist er der Topscorer der Klotener. Der Neuzugang von Tappara Tampere hält aktuell was er verspricht. Sein Landsmann Robert Leino hat zu dem ebenfalls 8 Scorerpunkte, glänzt aber eher mit Vorlagen als Toren (7 Stück). In Kloten hofft man, dass die Penalty-Niederlage gegen Langnau mit einem Derbysieg wieder wett gemacht wird. Zuvor konnte man Bern, Ajoie und Lausanne hintereinander bodigen.

Kloten hat am Samstag nach drei Siegen in Serie wieder verloren. Können sie die kleine Resultatkrise der ZSC Lions trotzdem ausnutzen?