Die Hoffnung ist gross bei den Zürcher Fans, als sie auf das Lineup schauen. Derek Grant ist zurück und auch Andy Andreoff kommt früher als gedacht zu seiner NL-Premiere. Die beiden Kanadier sollen für die gewisse Würze im Spiel sorgen und dem Spiel auch den physischen Touch verleihen. Doch die Lions brauchen einen Moment, bis sie im Kollektiv in den Tritt finden.
Wieder ein Rückstand
Die ersten 20 Minuten sind zum vergessen aus Sicht der Gäste. Die Lakers performen sehr intensiv, haben das Spiel im Griff und sind hartnäckig auf ganzer Linie. Die Lions scheinen ein wenig überrascht von der Wucht, die vom Heimteam ausgeht. Seitens ZSC Lions schleichen sich fehlende Disziplin und holpriger Aufbau ein. Die Quittung kommt prompt, als die Hausherren durch ein Powerplay-Tor von Jensen in Führung gehen. Eine weitere Strafe können die Zürcher besser verteidigen, dafür gibt's den nächsten Gegentreffer aus dem regulären Spielverlauft. Gian-Marco Wetter lenkt mustergültig einen Blueline an Hrubec vorbei. Die Frage bleibt: warum steht dieser Mann so alleine? Ganz dick kommt es zur Halbzeit: Topscorer Strömwall erhöht gar auf 3:0 und die SGKB Arena verwandelt sich in ein Tollhaus der Emotionen! Emotionen zeigt übrigens auch der Coach. Die Pausenansprache vor diesem Mitteldrittel hatte Feuer drin. Doch genug, um den Löwen aufzuwecken?
Zu Spät
Können die Zürcher reagieren? Ja sie können! Nur drei Minuten später, Minute 34, schlenzt Lehtonen an Freund und Feind die Scheibe vorbei ins Tor. Da ist er, der Weckruf. Doch dieser wird für einen kurzen Moment gestoppt. Andreoff und Frödén müssen auf die Strafbank und nehmen so ein wenig Wind aus den ZSC-Segeln. Macht nicht's, denn Jesper Frödén hat nach seiner Zwei-Minuten-Pause den Torriecher zurück. Grant mit Zuckerpass in die Schnittstelle und sein Schweden-Kollege verkürzt auf 2:3. Leider wird sich am Resultat in den letzten 20 Minuten nichts ändern. Obwohl die Zürcher permanent am Drücker sind, finden sie kein Mittel für ein weiteres Tor. Nicolas Baechler avanciert zum Pechvogel und scheitert zehn Minuten vor dem Ende am Pfosten - Nyffeler war bereits geschlagen. Und so gibt's noch ein wenig Zirkus und Showeinlagen auf beiden Seiten. Hitzige Stimmung auf den Rängen, beste Unterhaltung für die TV-Schauer und zum Schluss keine Punkte für den Zett.
(Marko Filipovic, Rapperswil)