ZSC Lions und BCF Arena, das passt nicht mehr so richtig. In der Saison 2022 gewann der Zett noch fulminante und überdramatische Spiele in der Höhle des Drachen. Unvergessen die Szenen als Malgin oder Hollenstein in den Playoffs 2022 den HCFG entzauberten. Doch seit Oktober 2023 ist Sand im Getriebe, sobald die Zürcher das Eis betreten. Nicht selten gehen die Partien in der Saanestadt über die obligaten drei Abschnitte hinaus. So auch heute! Und wer lacht am Ende? Leider die Hausherren.
Feuriges Inferno
Die Fans auf den Rängen werden bei diesem Dienstagsleckerbissen bestens unterhalten. Tore, harte Checks, bestens aufgelegte Torhüter und einige Fäuste die fliegen - Hockey at it's best! Nach dem ersten Abschnitt dürfte der mitgereiste ZSC-Anhang zufrieden sein mit dem Gezeigten. Dank Dean Kukan geht der Zett nämlich mit einer Führung in die erste Pause. Mit einem wuchtigen Blueliner schiesst er seine Mannschaft mit 1:0 in Front. Kurz vor Ende des Drittels ist er wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Er legt sich gleich mit mehreren Fribourg-Spielern an und verteidigt seine Farben. Statt das Momentum mitzunehmen, entgleitet den Zürchern dann im zweiten Drittel die Partie ein wenig aus den Handschuhen. Innert exakt vier Minuten treffen Kapla (erstes NL-Tor) und Etter für Gottéron - die Kehrtwende. Luft draussen beim Zett? Mitnichten. Die junge Mannschaft von Marco Bayer dreht danach wieder auf und kann dank Lehtonen den Score ausgleichen. Vor der Partie vermelden die Lions den Ausfall von Pontus Åberg und kreuzen somit mit gerade Mal vier Importspielern auf. In die Bresche springen die vielversprechenden Talente Kimo Gruber und Endo Meier. Letzterer feiert in Fribourg sein Debut in der National League - Congrats Endo.
Nachsitzen in Fribourg
Der letzte Abschnitt ist gespickt mit heiklen und heissen Szenen. Ein weiteres Überzahlspiel können die Löwen nicht ummünzen. Auch hier bleibt es nicht beim letzten unglücklichen Specielteams-Auftritt bei den Lions. Praktisch mit der Schlusssirene muss de la Rose in die Kühlbox - Powerplay in der Overtime. Nehmen wir! Aber beim Vier-gegen-drei wirken die Zürcher ein wenig ideenlos. Zu einer richtigen guten Chance kommt es nicht und so kippt das Momentum auf Seiten der Hausherren. Hrubec aber auch sein Gegenüber Galley hexen ihr Team ins Penaltyschiessen. Und dort trifft eigentlich niemand, ausser der erste Schütze Sandro Schmid. Sein Schuss geht haargenau in den rechten oberen Winkel. Schmid jubelt kurz, gestikuliert darauf umgehend wild in Richtung Schiedsrichtergespann, die den Treffer nicht geben. Sie schauen sich das Ding nochmals genauer an und müssen zugeben: der Schuss war drin. Das Tornetz hatte eine Lücke und genau durch dieses Loch versenkte Schmid den Hartgummi. Reicht am Ende, um sein Team zum Sieg zu schiessen. Die Lions müssen sich mit einem Punkt begnügen und am Freitag auf heimischem Eis den souveränen Leader Davos empfangen.
(Marko Filipovic, Fribourg)