Eishockey kann manchmal wirklich witzig sein. Am Freitagabend wirkte die Niederlage gegen Davos ein wenig sehr bitter. Zwar war der Zett nicht wirklich schlechter, doch ein Sieg gegen den bis dato souveränen Leader wirkte über die gesamte Partie ein wenig utopisch. Drei Niederlagen in Serie waren im Gepäck der Lions, die sich heute auf den Weg nach Zug machten. Was liegt in der neu umbenannten «OYM hall» eigentlich drin? Die ZSC-Fans vermehrt nervös, äussern sich auch auf den sozialen Medien mit gemischten Gefühlen. Und unabhängig vom Resultat muss man nach der heutigen Partie eingestehen, der Zett hat einen guten Job gemacht. Viel Wille war spürbar, ein Powerplay-Tor realisierbar, eine doppelte Unterzahl bravourös überstanden und vieles mehr. Und um ehrlich zu sein, war auch ein wenig Glück des Tüchtigen mit dabei. Doch leider eben für den Gastgeber.
Zähes Ringen
Bei so viel Qualität auf beiden Seiten ist der Ausgang einer Partie selten vorhersehbar. Schon gar nicht erst auf rutschiger Unterlage. Wir haben gegen den EVZ schon Schützenfeste erlebt, aber auch um es in Fussballsprache auszudrücken «Taktikgeplänkel» mitgemacht. Die Partie am heutigen Abend hat eher zweiten Charakter. Und doch sind sich die Fans wohl einig: das war ein anständiger Hockeymatch. Viele Szenen, gar über 50 Torschüsse zusammengezählt. Die Torhüter waren absolut auf der Höhe und haben dem Spiel lange den Stempel aufgedrückt. Das Zug am Ende tatsächlich als Sieger vom Eis geht, ist nicht verkehrt und doch sehr schade für die Lions. Der Zett führt lange Zeit, hält sehr gut mit (weiterhin mit dezimiertem Kader). Es fehlen wohl die Killerinstinkte vor dem Tor eines Derek Grant, Sven Andrighetto oder eben Jesper Frödén. Wenigstens die Defensive der Zürcher funktioniert wie gewohnt. Den Kopf müssen sie unbedingt hochhalten, denn am Dienstag wartet bereits Kloten in der Swiss Life Arena!
Die Tore
Nach knapp sechs Minuten trifft Denis Malgin in Überzahl zum 1:0! Eigentlich der perfekte Start. Denis Hollenstein findet sich an der Bande zurecht, bedient Balcers und der hat die Ruhe anschliessend, um den besser postierten Denis Malgin anzuspielen. Der Powerplay-Fluch wurde zumindest für den Moment gebrochen. Dann müssen die Zürcher in der 45. Minute einen unglücklichen Gegentreffer hinnehmen. Wey’s Ablenker spickt vom Schlittschuh Trutmann’s ab und bezwingt Hrubec. Die Scheibe wäre sonst nie im Kasten gelandet. Und wenn wir schon bei den Ablenker-Toren sind, dann geht’s gleich weiter so. In der Verlängerung sorgt Sven Senteler mit einem Ablenker für den Extrapunkt des EVZ. Kein hoher Stock – Nackenschlag für die Lions. Die Partie geht mit 1:2 nach Verlängerung aus Sicht der Lions verloren aus.
(Marko Filipovic, Zug)