Die Lions-Organisation übernimmt seit Jahren eine Vorreiterrolle im Schweizer Fraueneishockey. Der Erfolg ist sicht- und spürbar: Inzwischen zählen die Löwinnen bereits über 200 Frauen und Mädchen, die unter dem Dach der Lions in vier Teams, im Nachwuchs und in einer eigenen Girls-Hockeyschule den Eishockeysport betreiben. Es ist damit (auch in diesem Bereich) die mit Abstand grösste Organisation der Schweiz. Die Lions Frauen stehen für eine nachhaltige Nachwuchsförderung und die Professionalisierung wird auf allen Stufen vorangetrieben.
Pionierarbeit geleistet haben Angelika und André Weber. Seit mehr als 40 Jahre engagieren sie sich – mit vielen Helfenden – für das Frauen- und Mädchenhockey bei den ZSC Lions. Nicht ohne Stolz sagen die beiden: «Wir sind die einzige Frauen-Organisation in der Schweiz mit einem derart tiefen Unterbau. Wir rekrutieren und entwickeln aktiv Mädchen in allen Stufen und unabhängig davon, ob sich diese im Elite- oder Breitensport-Niveau bewegen.» Bei der Lions-Organisation fängt die Ausbildung bereits früh im Juniorinnenbereich an, es gibt Entwicklungsmöglichkeiten bis zur Nationalspielerin an die Spitze des Fraueneishockeys.
Angelika Weber, die zunächst während 20 Jahren selbst auf dem Eis stand, trug 21 Jahre lang die Gesamtleitung der Lions Frauen – immer unterstützt von ihrem Mann André. Der sportliche Aufstieg in die höchste Liga im Frühling 2007 war die Initialzündung zu einem erfolgreichen Run auf Titel und Medaillen. Unter Webers Ägide gelangen neun Meistertitel, zehn Cupsiege und der Gewinn des Internationalen EWHL Supercup. Parallel entstand die bekannte Lions-Pyramide auch bei den Frauen: Ab 2007 wurde das Programm mit den GCK Lions Frauen verdoppelt. 2018 kam das Lions Girls Team dazu. Die ZSC Lions Frauen wurden das erfolgreichste Team der Schweiz und die Frauen-Organisation der Lions der Benchmark für Fraueneishockey, auch über die Landesgrenzen hinaus.
Konkret sieht das so aus: Hockeyschulen und Hockeykurse nur für Mädchen, ein reines Mädchen- und Ausbildungsteam mit den Lions Girls in der dritthöchsten Frauenliga (SWHL-C) und an der Spitze der Pyramide das Farmteam GCK Lions (SWHL-B) sowie das Aushängeschild ZSC Lions (PostFinance Women’s League). Dass es immer mehr Mädchen werden, zeigt der rasante Zuwachs an Mädchen in der Erfassungsstufe U9/U11 der Löwen sowie das grosse Interesse, Teil des Angebots zu werden.
Nun geben die Webers den Stab auf eigenen Wunsch weiter, wobei André Weber die Leitung der GCK Lions und der Lions Girls behält. Er wird dabei an die neue Führung rapportieren. Angelika und André Weber: «Wir danken der Organisation rund um CEO Peter Zahner für das jahrelange Vertrauen. Über die letzten Jahre wurde das Thema Fraueneishockey immer aufwändiger und intensiver. Unsere Substanz reicht nicht mehr aus, diesen Aufwand abzudecken. Vor allem im Bereich der Vermarktung sehen wir die grösste Herausforderung. Es ist deshalb Zeit, dass das Fraueneishockey noch näher zur Organisation rückt. Wir danken den vielen Helfern, die uns beide über die vielen Jahre unterstützten, damit wir so etwas Grossartiges umsetzen durften. Der neuen Führungscrew wünschen wir viel Energie, Spass und gutes Gelingen!»
Monika Waidacher und Christine Meier übernehmen
Neu führen die beiden ehemaligen sowie sehr erfolgreichen ZSC-Spielerinnen Monika Waidacher und Christine Meier die Frauen-Abteilung der Lions. Waidacher erklärt: «Wir möchten mit neuen Ideen und konkreten Initiativen der Entwicklung im Fraueneishockey Rechnung tragen. Und wir wollen mittelfristig wieder um Meistertitel spielen! Mit entsprechenden Rahmenbedingungen sorgen wir dafür, als Klub für Spielerinnen die erste Wahl zu sein und zu bleiben.»
Monika Waidacher gibt als «Head of Women’s Teams» die Strategie vor und ist das Gesicht gegen aussen. «Ich stand viel im Austausch mit Angelika Weber. Sie hat mich auch als ihre Nachfolgerin ins Spiel gebracht. In den letzten paar Jahren ist einiges passiert, beispielsweise hat sich das Vertragswesen ziemlich verändert. Sportlich gesehen haben andere Teams aufgeholt. Trotzdem bin ich überzeugt, dass unsere Organisation mit ihrer Infrastruktur und dem Standort Zürich (Jobangebot, Universitäten) sehr viel zu bieten hat. Zudem sind wir im Nachwuchs breit aufgestellt. Wir wollen dies noch besser nutzen und die jungen Spielerinnen nachhaltig und konsequent begleiten.»
Hinter Waidachers Engagement steckt auch eine persönliche Motivation: Nachdem bereits Vater Ludwig sowie die drei Schwestern Isabel, Nina und Monika für den Zett gespielt hätten, sei es an der Zeit, dieser Organisation etwas zurückzugeben. «Ich spüre eine enorme Verbundenheit und möchte nun mein gesammeltes Wissen weitergeben. Gemeinsam mit Christine Meier will ich die heutige Spielerinnengeneration unterstützen und etwas bewegen. Die Erfolgsgeschichte der Lions Frauen soll weitergehen!»
Christine Meier stellt als «GM Women’s Teams» die Kader zusammen und regelt alle sportlichen Belange. «Ich kenne niemanden, der die Spielerinnen, unsere Liga und auch ausländische Ligen besser kennt als sie», sagt Waidacher über Meier. «Ihr grosses Spielverständnis wird ihr in dieser Funktion helfen.»
Waidacher und Meier zählen zu den Rekordspielerinnen der ZSC Lions. Beide trugen das Trikot der Lions während neun resp. zehn Saisons (fünf davon gemeinsam) und kennen das Fraueneishockey in- und auswendig. Monika Waidacher wurde als Spielerin dreimal Meister und viermal Cupsieger mit den Löwinnen. Mit der Schweizer Nati nahm die 34-jährige Aroserin an zwei Olympischen Spielen und sechs Weltmeisterschaften teil, wobei sie einmal sensationell die WM-Bronzemedaille gewann. Christine Meier feierte sogar sechs Meistertitel mit den Zürcherinnen. Zwei Cupsiege, drei Olympischen Spielen, sieben Weltmeisterschaften sowie die Aufnahme in die Swiss Ice Hockey Hall of Fame gehören ebenfalls ins Palmares der 38-jährigen Bülacherin.
Angela Taylor neue Cheftrainerin
Die Schlüsselposition der Trainerin besetzen die ZSC Lions Frauen neu mit Angela Taylor. Und dies mit einer Vollzeitanstellung von 100%, was einem Novum entspricht (unter der Voraussetzung des Erhalts der Arbeitsbewilligung). Taylor soll das Team weiter professionalisieren und optimal formen. Zudem soll sie junge Talente in der Organisation sichten und fördern.
GM Christine Meier: «Monika und ich haben mit Angela bei den ZSC Lions zusammengespielt, wir kennen einander sehr gut. Ihre Expertise in Sachen Fraueneishockey, ihr strategischen Denken und ihr Feingefühl für Menschen machen sie zur perfekten Trainerin.»
Die 38-jährige Schottin trug als Spielerin sieben Jahre das Trikot der ZSC Lions. Taylor absolvierte zwischen 2011 und 2018 total 169 Partien für die Löwinnen und erzielte dabei 316 Skorerpunkte. In Zürich gewann die Stürmerin fünf Meistertitel und einmal den Cup. Nach einer dreijährigen Pause schnürte die ehemalige Nationalspielerin ihre Schlittschuhe nochmals – für Streatham Storm in der höchsten Liga Grossbritanniens bis zum Ende der laufenden Saison.
Vertragsverlängerungen
Mit folgenden Spielerinnen wird der Vertrag um eine Saison verlängert: Sara Bachmann, Alisha Berger, Laura De Bastiani, Mara Frey, Nora Harju, Kristina Kontny, Zoé Mächler, Jana Peter, Lisa Rüedi, Dominique Scheurer, Shannon Sigrist, Aurela Thalmann.
GM Christine Meier: «Dank den vielen wichtigen Vertragsverlängerungen bleibt der Kern des Teams zusammen, darauf können wir weiter aufbauen.»
Neuzugänge
Drei erfahrene Schweizerinnen wechseln auf die Saison 2025/26 hin zu den ZSC Lions Frauen: Verteidigerin Julia Marty (37-jährig, aus Bern), Stürmerin Isabel Waidacher (30-jährig, aus Bern) sowie Verteidigerin Janine Hauser (23-jährig, aus Davos). Julia Marty wird zudem als Athletiktrainerin das Off-Ice-Training verantworten. Sie nahm mit der Schweiz an drei Olympischen Spielen (Bronzemedaille 2014) und neun Weltmeisterschaften (Bronzemedaille 2012) teil. Derzeit ist sie als Sportlehrerin an der Universität St. Gallen tätig. Mit Hauser und Waidacher kehren zwei ehemalige Löwinnen nach Zürich zurück. Isabel Waidacher ist mit sieben gewonnenen Meistertitel, sechs davon mit den ZSC Lions, Rekord-Schweizermeisterin der höchsten Frauenliga (zusammen mit Nicole Bullo). Zudem statten die ZSC Lions die österreichische Stürmerin Anja Trummer mit einem Vertrag aus. Sie schnürte ihre Skates die letzten fünf Jahre für die Yale University. Die 23-Jährige wird in Zürich studieren und hat soeben mit dem Österreichischen Nationalteam den Aufstieg in die Division 1 geschafft. Von den GCK Lions aus der SWHL-B macht Laelia Huwyler den Schritt zu den ZSC Lions. Die 15-jährige Stürmerin wird ihre erste Saison in der PostFinance Women’s League absolvieren. Weitere junge Spielerinnen der GCK Lions werden eine Chance bekommen.
GM Christine Meier: «Mit diesen Neuverpflichtungen möchten wir Erfahrung ins Team bringen. Das sind alles Spielerinnen, die Verantwortung übernehmen und etwas die Last von den Schultern der Jüngeren nehmen können. Bei Julia Marty gehen die Überlegungen sogar über die Aktivkarriere hinaus. Wir möchten Julia und ihr enormes Fraueneishockey-Wissen langfristig in der Organisation behalten, um die Frauen-Abteilung der Lions gemeinsam weiterentwickeln zu können.»
Mit potenziellen weiteren ausländischen Spielerinnen finden derzeit Gespräche statt.
Abgänge
Die 23-jährige Nationalspielerin Sinja Leemann verlässt die ZSC Lions Frauen nach vier Jahren und schliesst sich dem SC Bern an. Leemann ist dreifache Meisterin und gewann zudem eine Cup-Goldmedaille mit den Zürcherinnen. In den letzten Jahren führte die Stürmerin das Team als Captain an und wurde in der Saison 2022/23 zum MVP der höchsten Frauenliga gewählt. Insgesamt kam Leemann in 128 Meisterschaftsspielen für die Löwinnen auf 189 Punkte (83 Tore, 106 Assists). Auch in der Nationalmannschaft entwickelte sie sich in den vier Jahren zur Schlüsselspielerin.
Alina Marti geht zum EV Zug. Die 21-jährige Stürmerin spielte sieben Saison für die Löwinnen. Sie wechselte mit 15 zum Zett und entwickelte sich in dieser Zeit zur Stammspielerin im Klub und im Nationalteam. Für die ZSC Lions kam Marti auf 178 Meisterschaftsspiele (61 Tore, 93 Assists) und gewann drei Meistertitel sowie einmal den Cup.
Der Vertrag von Goalie Sandra Heim wird nicht verlängert. Die Berner Oberländerin stiess 2022 zu den Löwinnen und gewann mit dem Team zwei Meistertitel und einmal den National Cup. Bei allen Erfolgen war die 29-Jährige mit ihrer professionellen Einstellung auf und neben dem Eis ein zentraler Bestandteil.
Die drei Ausländerinnen Josefine Holmgren, Alena Polenska und Kate Holmes, die während der Saison 2024/25 für die Zürcherinnen zum Einsatz kamen, verlassen die Organisation ebenfalls.
Die ZSC Lions bedanken sich herzlich bei Angelika und André Weber für ihr über 40-jähriges grossartiges Engagement, bei allen ehemaligen Spielerinnen für ihre wertvollen Leistungen, sie freuen sich über die zahlreichen Vertragsverlängerungen und heissen alle Neuzugänge herzlichen willkommen!
Eigene Homebase in der Swiss Life Arena
Die Lions-Organisation füllt ihr Zuhause, die Swiss Life Arena, mit noch mehr Leben. Im Verlauf der Saison 2025/26 ziehen die Frauen nach Zürich-Altstetten und erhalten dort ihre eigene Homebase, welche folgendes beinhaltet: Eine fixe Garderobe für die ZSC Lions, eine Girls-Garderobe für Mädchen in Bubenteams, ein Kraftraum, ein Schussraum und ein Trainerinnenbüro. Bessere Trainingszeiten werden für mehr Flexibilität in der Anzahl Trainings sorgen. Zudem werden die Frauen einfacher auf die in der Lions-Organisation vorhandenen Ressourcen (Skillscoach, Goalietrainer etc.) zurückgreifen können. Die Lions-Organisation freut sich sehr, mit der Integration der Frauen in den Standort Swiss Life Arena zu mehr Sichtbarkeit des Frauensports im Generellen und zur Professionalisierung des Fraueneishockeys im Besonderen beizutragen.