36 Minuten oder fast zwei Drittel lang mussten die Stadtzürcherinnen um Punkte bangen, zumindest um den einen Treffer, der sie in die Verlängerung oder das Penaltyschiessen bringen würde. Nicht etwa, weil die Spielerinnen von Headcoach Angela Taylor schlecht agierten, im Gegenteil, weil ihnen trotz zum Teil drückender Überlegenheit und einem klaren Chancenplus dieser verflixte Treffer einfach nicht gelingen wollte. Angriff um Angriff rollte nach einem schwachen Startdrittel auf das Freiburger Tor, doch selbst beste Möglichkeiten blieben ungenutzt. Derweil Gottéron-Coach Thomas Zwahlen seine vier Ausländerinnen bis zum Geht-nicht-mehr forcierte, blieben Taylor und ihre Assistentin Christine Meier cool und setzten auf das gesamte Team. Da Laelia Huwyler krank ausfiel, spielten die Zürcherinnen mit drei Centern und vier Flügelpaaren.
Das Schussverhältnis im zweiten und dritten Drittel von 14:24 zugunsten der ZSC Lions Frauen zeigt deutlich, wer ab der 21. Minute das Spiel dominierte. Zugegeben, Gottéron blieb mit seinen Entlastungsangriffen und Kontern jederzeit gefährlich, aber Eveliina Mäkinen und ab der 30. Minute Alisha Berger hielten, was es zu halten gab und vor allem Berger noch einiges mehr. Steter Tropfen höhlt den Stein: Mit dem 30. Schuss aufs Tor, abgegeben von Kira Juodikis in der 54. Minute im dritten Powerplay der Zürcherinnen, wurden die Löwinnen endlich belohnt und verdienten sich eine Verlängerung. Weil in den fünf Zusatzminuten kein Tor fiel, musste das Penaltyschiessen entscheiden. Und in diesem wurde die bald 23-jährige Sara Bachmann zur «Heldin». Als einzige der 9 Torschützinnen versenkte sie ihren Penalty auf sehenswerte Weise.
Die vier Niederlagen in Serie mit einem respektive zwei Toren Differenz hätten «sehr weh getan, die letzten beiden Spiele mit den Auswärtssiegen in Ambri und Freiburg haben uns jedoch gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind», zog Sportchefin und Assistenztrainerin Christine Meier ein ansatzweise positives Fazit des ersten Teils der Qualifikation. Eines jedoch zeige sich immer wieder und müsse dringend verbessert werden: «Unsere Chancenauswertung ist ungenügend, daran müssen wir arbeiten.» Fakt ist, die ZSC Lions haben erst 29 Tore geschossen (zwei pro Spiel). Sie liegen damit auf dem sechsten Rang der sechs Playoff-Kandidaten. Allerdings haben sie auch erst 21 Tore kassiert, nur zwei mehr als der souveräne Leader Zug, was Platz zwei unter den sechs besten Teams bedeutet.
Kira Juodikis nach New York eingeladen
Die 22-jährige Kanadierin wird den ZSC Lions in der Nationalmannschafts-Pause fehlen. Sie nimmt eine Einladung der New York Sirens wahr und wird ab 7. November das Vorbereitungscamp des PWHL-Teams bestreiten. Die zweitbeste Zürcher Skorerin (sechs Tore, vier Assists) ist eine von vier eingeladenen Stürmerinnen, die um einen Platz im Team kämpfen werden. Zurzeit haben die Sirens elf Stürmerinnen unter Vertrag. Die nächste Partie bestreiten die Zürcherinnen erst am 15. November zuhause gegen Ambri. In diesem Spiel wird Juodikis den Zürcherinnen voraussichtlich fehlen.
GCK Lions und Lions Girls mit «Mini-Siegen»
Ein einziger Treffer genügte den GCK Lions zum Sieg über ein sichtlich erstarktes Rapperswil-Jona. Das entscheidende Tor gelang Noemi Molag in der 43. Minute. Es war gleichzeitig ihre Saisonpremiere im dritten Spiel für die GCK Lions, die mit diesem Sieg mit elf Punkten aus vier Spielen auf Rang zwei hinter den Brandis Ladies vorrückten.
Auch die ZSC Lions Girls feierten einen «Mini-Sieg» und zwar im Penaltyschiessen auswärts bei den Eisbären St. Gallen Queens. Zoe Stuber und Zoey Mannhard schossen die beiden Treffer in der regulären Spielzeit. Zoey Mannhard und Lynn Keller verwandelten ihre Penalties zum Sieg.




















