Vor dem letzten Spielabschnitt fragen wir Sportchef Sven Leuenberger, was es in den kommenden 20 Minuten braucht, um den Sieg zu realisieren: «Wir müssen ganz klar schneller Spielen. Wenn wir uns auf das Niveau des Gegner einlassen, wird es ein hartes Stück Arbeit bleiben.» Das Resultat nach zwei Dritteln ist wahrlich nicht berauschend. Die ZSC Lions gehen noch im ersten Abschnitt dank Lucas Wallmark im Powerplay in Führung, können diese aber in der Folge nicht ausbauen. Texier, Andrighetto, Sigrist und Roe scheitern bis vor dem zweiten Pausentee allesamt aus bester Lage. So kommt es, wie es kommen muss – der Gegner nutzt die Gunst der Stunde und profitiert von einer kurzen Unachtsamkeit der Lions-Hintermänner. Sekunden vor dem Ende des zweiten Abschnitts gleichen sie zum 1:1 aus.
Charakterfrage
Die Lions treffen in der 45. Minute bereits zum dritten Mal an diesem Nachmittag. Zuvor haben die Schiedsrichter einen Treffer von Roe nach Videoanalyse aberkannt und auch bei diesem Tor zeigen sie sofort an: Videoreview! Die Scheibe liebt lange vor dem Fehérvár-Gehäuse und keiner sticht wirklich zu. Dann wird Bodenmann von einem Ungaren in deren eigenen Goalie gestossen und so landet der Puck schliesslich im Netz. Leuenberger kommentiert sofort: «den Treffern geben sie», und er behält recht. Die Offiziellen erklären das Tor als regulär und die Lions gehen somit mit 2:1 in Führung.
Krallen gezeigt
Die Löwen fahren im letzten Drittel ihre Krallen so richtig aus. Endlich läuft die Scheibe, die Zürcher spielen gutes sowie schnelles Eishockey und drücken dem Spiel nun doch ihren Stempel auf. Bachofner sorgt mit dem 3:1 für die Vorentscheidung und Sven Andrighetto macht mit dem 4:1 bereits alles klar. Ghetto versorgt die Scheibe in der 53. Minute bereits ins leere Tor. Die ungarischen CHL-Vertreter wollen zuvor mutig mit einem Mann mehr auf dem Eis den Anschluss erzwingen, jedoch ohne Erfolg. Das Schlussresultat lautet wie bereits am Donnerstag 5:1. Der Torschütze beim fünften ZSC-Tor ist der neue Importstürmer Alexandre Texier, der 14 Sekunden vor dem Ende ebenfalls ins leere Tor trifft. Die Lions liegen in der Tabelle auf dem zweiten Rang (10 Punkte aus vier Spielen). Danke dem Sieg von Rögle über Katowice, haben sich die Zürcher und die Schweden bereits für die KO-Phase qualifiziert. Nun folgt am Mittwoch der langersehnte Start in der National League. Der Zett gastiert in Rapperswil, um sich mit den Lakers zu messen. Anfang Oktober stehen dann noch die beiden letzten CHL-Gruppenspiele gegen Rögle BK an. Hopp ZSC!
(Marko Filipovic, Dübendorf)
