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«Ich will mit den GCK Lions attraktives, offensives Eishockey spielen»

«Ich will mit den GCK Lions attraktives, offensives Eishockey spielen»

Marco Bayer ist der Nachfolger von Michael Liniger als Headcoach der GCK Lions und steht mit den Junglöwen nach dem Saisonstart überraschend an der Tabellenspitze (4 Spiele, 11 Punkte). Im Interview verrät der 51-Jährige seine Hockey-Philosophie, weshalb er sich für die Lions-Organisation entschieden hat – und weshalb das Trikot des ehemaligen Verteidigers zu Spielerzeiten nach gewissen Spielen nach Rauch gestunken hat.

Marco Bayer, die GCK Lions haben mit dir an der Bande die neue Saison in Angriff genommen. Warum der Wechsel nach Zürich?

 

Als mich Patrick Hager kontaktiert hat und mir mitteilte, dass ich zu den Wunschkandidaten für den Trainerposten gehöre, habe ich mich extrem gefreut. Klar, ich hatte als Trainer der U20-Nati und Assistent von Patrick Fischer bei der A-Nationalmannschaft bereits einen sehr spannenden Posten. Dass mich aber eine derart grossartige Organisation anfragt, ist für mich nicht selbstverständlich. Und so habe ich mich dazu entschieden, diese Herausforderung anzunehmen.

 

Dein Profil scheint wie geschaffen für den Trainerjob bei den GCK Lions. Du hast als Coach und Sportchef gearbeitet, gleichzeitig warst du aber auch viele Jahre im Nachwuchs tätig. Die perfekte Mischung für dein neues Amt?

 

Ich würde schon sagen, dass ich mit meinem Know-how und den Erfahrungen, die ich über all die Jahre habe sammeln dürfen, sehr vieles mitbringe für diese Aufgabe. Ich weiss, was es ganz oben braucht und was man dafür tun muss, um dahin zu gelangen. Ich freue mich riesig, junge, talentierte Spieler auf ihrem Weg begleiten zu dürfen!

 

Mit den GCK Lions übernimmst du ein Nachwuchsteam, dessen wichtigste Funktion es ist, junge Spieler weiterzubringen. Macht einer auf sich aufmerksam, kanns ziemlich schnell gehen, bis er nicht mehr bei dir spielt. Ist das nicht frustrierend als Trainer, seine besten Spieler ständig abgeben zu müssen?

 

‘Müssen’ finde ich das absolut falsche Wort! Ich formuliere es positiv: Wir dürfen Spieler abgeben. Ich wünsche mir sogar, dass ich während meiner Zeit bei den GCK Lions möglichst viele Spieler zum ZSC abgeben darf. Denn dafür bin ich angestellt, um die ganze Organisation weiterzubringen. Was aber nicht heisst, dass wir keinen sportlichen Erfolg wollen. Unser Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen und jederzeit Vollgas zu geben. Die Ausbildung junger Spieler und sportlicher Erfolg beisst sich keinesfalls. Ich sehe das als Challenge!

 

Was sind denn die sportlichen Ziele für diese Saison, nachdem sich die GCK Lions in der abgelaufenen Spielzeit bis in den Playoff-Halbfinal spielen konnten?

 

Ich will da nicht einfach ein Ziel vorgeben. Das müssen wir gemeinsam als Organisation und zusammen mit der Mannschaft festlegen. Nur so ziehen alle mit. Aber klar, sportliche Ziele braucht es, man kann nicht einfach mal loslegen und dann schauen, was passiert. Und wir wollen unsere Ziele wieder hochstecken, das muss der Anspruch sein.

 

1994 hat du als Spieler den ZSC verlassen. Jetzt, nach fast 30 Jahren, bist du wieder zurück. Welchen Stellenwert hatten die Löwen für dich während dieser langen Zeit?

 

Als Dübendorfer hatten und haben die ZSC Lions für mich immer einen riesigen Stellenwert. Ich habe in Zürich als junger Spieler eine Chance erhalten, damals noch mit Arno Del Curto als Trainer. Das ist natürlich einmalig und wird mir immer in Erinnerung bleiben.

 

Was waren deine prägendsten Erlebnisse während deiner Zeit beim Zett?

 

Ganz klar die Derbys gegen Kloten! Die heissblütige Stimmung damals im alten Hallenstadion, das war grossartig. Den dritten Rang hat man jeweils gar nicht mehr gesehen, weil so viel geraucht wurde. Ich weiss noch ganz genau, wie unsere Leibchen nach diesen Spielen jeweils nach Rauch gestunken haben. (lacht)

 

Kein Vergleich mehr mit der heutigen Swiss Life Arena …

 

Nichts gegen das Hallenstadion, aber die Swiss Life Arena ist eine komplett andere Hausnummer. Das ist ein richtiges Eishockeystadion. Ich bin jetzt auch schon einige Monate da und verlaufe mich in den Katakomben des Stadions noch immer. (lacht) Was für ein riesiger Bau! Und nicht zuletzt ist die frisch renovierte KEK ein wunderbares Zuhause für die GCK Lions. In Sachen Infrastruktur gibts in der Swiss League wohl kaum etwas Besseres.

 

Welche persönliche Note möchtest du bei den GCK Lions einbringen?

 

Ich habe klare Vorstellungen, wie ich Hockey spielen lassen möchte. Wir wollen mit ungemein viel Speed und Intensität auftreten. Ausserdem ist mir Puck Possession sehr wichtig. Ich habe die Scheibe lieber selbst, als sie mit viel Aufwand zurückzuholen. Die GCK Lions sollen in der neuen Saison attraktives, offensives Eishockey spielen.

 

Und wenn wir in einem Jahr erneut mit dir sprechen: Was muss passiert sein, damit du nach deiner ersten Saison zufrieden bist?

 

Wenn die ZSC Lions Schweizermeister werden und einige Spieler aus dem Nachwuchs einen entscheidenden Anteil daran hatten. Und, wenn wir mit den GCK Lions erneut in den Playoff-Halbfinal vorstossen. Dann haben wir einen super Job gemacht!




Steckbrief

 

Geburtsdatum: 20. September 1972
Alter: 51-jährig
Funktion: Headcoach GCK Lions
Grösste Erfolge: als Spieler Schweizermeister mit Kloten 1995 und 19966. Als Assistenztrainer Schweizermeister mit Bern 2016.
ZSC-Vergangenheit: war zwischen 1992 und 1994 Spieler beim Zett



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