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Schweizermeister 2025

ZSC Lions

In der Saison 2024/25 gewinnen die ZSC Lions nach 16-jähriger Durststrecke die Champions Hockey League und verteidigen erfolgreich den Titel der National League. Wir blicken auf eine 333-tägige Reise zurück.

«Tag 1 – Champions are back in the Building!» Mit diesen Worten begrüssen wir auf Social Media Ende am 27. Mai 2024 die Mannschaft zum Auftakt in die Saison. Keiner von den Jungs weiss, dass er exakt 333 Tage später Geschichte schreiben wird für die ZSC Lions. Es ist an jenem Montagmorgen der Startschuss in eine unvergessliche Spielzeit. Eine mit vielen Höhen, ein paar wenigen Tiefen und besonders vielen Freudensprüngen für Team, Familien und Fans. Denn Sportchef Sven Leuenberger und das Löwenrudel definieren an Tag eins der neuen Saison ihre Ziele und diese sind wahrlich nicht klein gesteckt: das Double soll her! Und so begeben sich die ZSC Lions ab dem Sommertraining auf den Triumphzug Richtung europäischer Thron und Olymp der National League.

Tag 113: Start zur Mission Titelverteidigung

Die Limmatstädter starten ihr Abenteuer in der National League am 17. September mit einem 3:1-Sieg in Biel. Zu diesem Zeitpunkt fungiert als Bandengeneral noch Marc Crawford. Der Coaching Staff kann auf altbewährte Kräfte zurückgreifen und geht praktisch mit unverändertem Kader in den Hockey-Alltag. Die eingespielte Truppe beweist auch europäisch eine bestechliche Frühform und startet mit drei Siegen in die Kampagne der Champions Hockey League. Die Niederlage gegen Red Bull Salzburg ist die erste und gleichzeitig einzige in der CHL: Das 2:4 auf heimischem Eis lockt den Zett ein wenig aus der Komfortzone und kommt kurz vor dem National League-Auftakt genau zum richten Zeitpunkt. Angeführt von Captain Patrick Geering lassen die Lions den gefürchteten «Meisterblues» nie in den Löwenkäfig einziehen und reiten fast nahtlos weiter auf der Erfolgswelle aus dem Meisterjahr. Bis Weihnachten gewinnt der Zett 21 Meisterschaftsspiele und muss sich nur sechsmal dem Gegner beugen. Auch in der CHL verbreiten die Löwen Angst und Schrecken. Und zwar bei den deutschen Vertretern aus Straubing und – vor allem – Berlin. Trotz zweimaligen 0:3-Rückstand gegen die deutschen Hauptstädter drehen die Stadtzürcher beide Begegnungen und qualifizieren sich für den Halbfinal der europäischen Königsklasse. Was zu diesem Zeitpunkt niemand weiss: Es werden die letzten Spuren sein, die Marc Crawford als ZSC-Trainer auf internationalem Eis hinterlassen wird.

Tag 218: Danke Marc – Hallo Marco

Am zweitletzten Tag des Jahres wendet sich der zweifache Meistertrainer Marc Crawford an die Fans der ZSC Lions: Er trete aus gesundheitlichen Gründen zurück und bedanke sich bei all seinen Weggefährten für die brillanten und ereignisreichen Jahren, in denen er für Blauweissrot tätig war. Crawford hinterlässt eine intakte und hungrige Mannschaft, die trotz diesem unerwarteten Ereignis nicht von ihren Zielen abkommen will. Das neue Gesicht an der Bande ist Marco Bayer. Dank der hervorragend funktionierenden Lions-Pyramide erweist sich dieser Schachzug als logisch: Der Headcoach der GCK Lions wird befördert und darf den wohl begehrtesten Job ausserhalb der NHL übernehmen. Eine Aufgabe, die es in sich hat, aber die Marco Bayer mit viel Freude und Elan annimmt. Doch was wäre der ZSC ohne ein wenig Drama in einer bis dato reibungslosen Spielzeit? Vier der ersten fünf Spiele unter Bayer verliert der Zett – ein glanzvoller Einstand sieht anders aus. Grant und Co. lassen den neuformierten Trainerstab aber nicht im Stich. Trotz vieler Spiele in dieser Periode raffen sich die Lions zusammen und bodigen im Halbfinal der Champions Hockey League den amtierenden CHL-Champion aus Genf. Bereits im Hinspiel schlagen sie «Les Grenats» auswärts mit 6:1 und zeigen, zu was sie auch unter dem neuen Trainer fähig sind: grosse Spiele gewinnen. Trotz kleiner Resultatkrise bleibt Denis Malgin in dieser Zeit cool. Der Stürmerstar meint eines Morgens in der Homebase der ZSC Lions: «Macht euch keine Sorgen. Wir holen uns jetzt den CHL-Pokal und danach werden wir Meister.» Anschliessend verschwindet er mit einem frechen Lächeln und macht im Stockraum sein Arbeitsgerät bereit.

Tag 268: Könige von Europa

Wir schreiben den 18. Februar 2025. Standort Swiss Life Arena. Final der Champions Hockey League gegen das schwedische Spitzenteam Färjestad Karlstad. Alles oder Nichts lautet die Devise an diesem Abend. Ein Spiel. 60 Minuten oder vielleicht auch mehr. Nur ein Pott für den König Europas. Der Final ist bereits die fünfte Partie innert acht Tagen für die ZSC Lions. Um diesen Kampf zu bestehen, braucht es ein berühmtes Zitat von Präsident Walter Frey: hot legs and cool heads. Und wie die Zürcher einen kühlen Kopf bewahren! In einem absoluten Hitchcock-Final gewinnen die Lions in roten Trikots dank Doppelpacker und MVP Sven Andrighetto 2:1 und sind «Europameischter»! Das Wunder von 2009 ist wieder vollbracht und das erste von zwei Saisonzielen erreicht.

Tag 291: Lasset die Playoff-Spiele beginnen

Bühne frei für die fünfte Jahreszeit: die Playoffs 2025. Die Stadtzürcher haben sich dank dem zweiten Tabellenplatz in der Qualifikation wieder eine komfortable Ausgangslage für das Heimrecht erarbeitet. Im Vorjahr hat man kein einziges Heimspiel verloren und das sollte sich auch in diesem Jahr nicht ändern. Um den Playoffs sofort die nötige Würze zu geben, qualifiziert sich der EHC Kloten über die Play-Ins für den Viertelfinal gegen den ZSC. Derby pur! Und obwohl die Favoritenrolle klar verteilt ist, wehrt sich der Kantonsrivale tapfer. Fünf Spiele später ist klar, dass die Stadtzürcher eine Nummer zu gross waren für die Flughafenstädter. Angeführt vom unaufhaltbaren Sven Andrighetto, stürmen die Lions in den Halbfinal gegen den HC Davos. Dort wartet ein Team auf den Zett, das mit Andres Ambühl und Marc Wieser zwei Klubikonen ehrenvoll verabschieden will. Der Rekordmeister möchte unbedingt den amtierenden Champion stoppen – vergebens. In Spiel sechs schickt der Löwe die HCD-Legenden frühzeitig in den Ruhestand. Oder um es in den Worten von Willy Riedi auszudrücken: «Fertig Schissdreck.» Nächster Halt: Vaudoise aréna in Lausanne.

Tag 333: Der ZSC auf dem Eishockey-Olymp

Die Milchbüechli-Rechnung für den ZSC ist in der Finalserie gegen Lausanne HC einfach: Heimspiele gewinnen und mindestens einmal in der Fremde brillieren. Siehe da, zweiteres gelingt bereits zum Auftakt in dieses Duell. Die Lions überfahren Lausanne in deren Arena gleich mit 3:0 und vollbringen etwas, was im Vorjahr noch unmöglich schien – ein Auswärtssieg. Dafür bewahrheitet sich ein neuer Faktor in diesem Final: Es gewinnt jeweils die Mannschaft, die den ersten Treffer erzielt. Es folgt der erste Heimsieg, dann ein Stolperer in Lausanne und danach notabene der 16. Playoff-Heimsieg in Serie für die Zürcher. Die Festung Löwenkäfig wird es anschliessend für Eishockey nicht mehr brauchen. Vielmehr darf sich der hübsche Spielort in Altstetten auf Feierlichkeiten vorbereiten. Donnerstag, 24. April 2025 – Finalspiel fünf. Chris Baltisberger bringt die Lions nach 154 Sekunden in Führung. Dann trifft Lausanne zweimal. Doch wer zuerst trifft, gewinnt ja bekanntlich. Christian Marti entscheidet sich nach einer halben Stunde Spielzeit dazu, seinen ersten Saisontreffer zu erzielen. Perfektes Timing für eine Torpremiere! Und in Minute 53 schiesst Jesper Frödén, wie schon im Vorjahr, die ZSC Lions zur Meisterschaft. Kurz vor 23 Uhr stemmt Patrick Geering den Pokal zum elften Titel in den Lausanner Himmel. Ein Abend für die Geschichtsbücher. Der ZSC versetzt danach tagelang die Stadt in Ekstase und feiert ausgiebig das Double aus National League und Champions Hockey League. Was für eine Leistung von dieser Mannschaft, die seit Tag eins auf ihrer eigenen Mission war und diese mit Bravour gemeistert hat. 333 Tage für die Ewigkeit.

Die Meistermannschaft:

Hrubec, Zumbühl;
Blaser, Bünzli, Geering, Kinnunen, Kukan, Lehtonen, Marti, Schwendeler, Trutmann, Ustinkov, Weber;
Andrighetto, Baechler, Balcers, Baltisberger, Frödén, Graf, Grant, Henry, Hollenstein, Lammikko, Malgin, Olsson, Riedi, Rohrer, Segafredo, Sigrist, Zehnder. 

Zahlen und Fakten:

Qualifikation
Spiele: 52 / Siege: 33 / Nach Verlängerung: 7 / Nach Penalty: 4 / Niederlagen: 19 / Nach Verlängerung: 2 / Nach Penalty: 3 / Torverhältnis: 156:121 / Punkte: 93

Playoffs
Viertelfinal vs. EHC Kloten, Serie 4:1
Halbfinal vs. HC Davos, Serie 4:2
Final vs. Lausanne HC, Serie 4:1

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